
Am 13. Mai 2025 hatte die Christoph-Probst-Realschule Neu-Ulm die große Ehre, Frau Eva Treu, Landrätin des Landkreises Neu-Ulm, im Rahmen des Faches Politik und Gesellschaft begrüßen zu dürfen.
Rund 50 Zehntklässlerinnen und Zehntklässler kamen mit Frau Treu ins Gespräch – und es entwickelte sich ein lebendiger und offener Austausch, der viele spannende Einblicke in die Arbeit und den Werdegang der jungen Politikerin ermöglichte. Besonders inspirierend war dabei Frau Treus persönliche Geschichte: Aufgewachsen als Tochter einer landwirtschaftlich geprägten Familie, besuchte sie selbst die Christoph-Probst-Realschule, absolvierte anschließend ihr Fachabitur an der FOS Neu-Ulm und studierte an der Hochschule Neu-Ulm (HSNU). Berufliche Erfahrungen sammelte sie unter anderem bei der Firma Liebherr. Ihr Weg in die Politik sei, so sagte sie selbst, eine „glückliche Fügung“, getragen von einem starken politischen Interesse und dem Wunsch, Verantwortung zu übernehmen.
In dem rund 60-minütigen Gespräch wurde deutlich, mit wie viel Engagement und Begeisterung Frau Treu ihr Amt als Landrätin ausübt. Sie berichtete von einem abwechslungsreichen Arbeitsalltag, der stark von Besprechungen, Entscheidungsprozessen und der Koordination vielfältiger Aufgaben geprägt ist. Besonders intensiv wurde über die Herausforderungen im Landkreis Neu-Ulm diskutiert – darunter vor allem die derzeit angespannte finanzielle Situation, die durch wirtschaftliche Umstrukturierungen und hohe Kostenbelastungen beeinflusst wird.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich äußerst interessiert und stellten zahlreiche Fragen – unter anderem zu den Voraussetzungen für ein politisches Amt, zum Umgang mit öffentlicher Kritik und Hass im Netz sowie zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Politik. Beeindruckend war ihre ehrliche Antwort zur derzeitigen Situation: Nur etwa zehn Prozent der Landräte in Deutschland sind weiblich – ein deutliches Zeichen dafür, dass Gleichberechtigung in der politischen Landschaft noch lange nicht erreicht ist.
Abschließend gab Frau Treu auch einen ganz persönlichen Einblick in ihre Berufswahl: Auf die Frage, ob es einen „Plan B“ gegeben habe, verriet sie mit einem Schmunzeln, dass sie ursprünglich Hubschrauberpilotin werden wollte.
Der Besuch von Landrätin Eva Treu war für alle Beteiligten ein großer Gewinn. Die Begegnung bot nicht nur interessante Einblicke in die kommunalpolitische Praxis, sondern machte auch Mut, eigene Wege zu gehen und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – ganz im Sinne der politischen Bildung an unserer Schule.
Wenig Andreas
14. Mai 2025