Exkursion zur AOK Neu-Ulm: Ein Blick auf die Gefahren der Mediensucht
Am 13. November 2024 machten sich die Klassen 7a und 7c der Christoph-Probst-Realschule voller Vorfreude auf den Weg zur AOK Neu-Ulm, um an einer spannenden Veranstaltung zum Thema „Seelische Gesundheit“ teilzunehmen. Begleitet von ihren Lehrkräften trotzten die Schülerinnen und Schüler dem kalten und ungemütlichen Wetter und starteten motiviert ihren Fußmarsch.
In den Räumlichkeiten der AOK wurden die Jugendlichen herzlich von Herrn Ebner, unserem langjährigen Partner der AOK, empfangen. Herr Ebner unterstützt unsere Schule regelmäßig, unter anderem bei unseren Bewerbertagen, und hatte diese Veranstaltung organisiert. Als Referenten waren Ronald Stolz vom Verein „Aktiv gegen Mediensucht“ sowie eine weitere Expertin eingeladen, die beide sehr persönliche Einblicke in das Thema Mediensucht und deren Folgen gaben.
Herr Stolz, der selbst einst stark onlinesüchtig war, berichtete bewegend von den verheerenden Auswirkungen seiner Sucht. Durch die exzessive Nutzung digitaler Medien verlor er nicht nur sein Vermögen, sondern auch seine Familie und seine berufliche Existenz. Sein Vortrag verdeutlichte eindringlich, wie schnell sich der Alltag von Betroffenen verändert und welche Warnsignale frühzeitig erkannt werden sollten.
Besonders emotional war der Bericht der zweiten Referentin, die durch ihre Onlinespielsucht schwerwiegende gesundheitliche Folgen erlitt. Als Diabetikerin vernachlässigte sie durch ihre Sucht ihre Ernährung und die Kontrolle ihres Blutzuckerspiegels, was letztlich zum Verlust ihres Augenlichts führte. Sie erzählte, wie sie mit diesem Schicksal umgeht und welchen Hoffnungsschimmer sie durch eine mögliche Teilwiederherstellung ihres Sehvermögens hat.
Die Schilderungen der beiden Referenten hinterließen einen bleibenden Eindruck bei den Jugendlichen und sensibilisierten sie für die Gefahren exzessiver Mediennutzung. Zusätzlich wurden auch die Konsequenzen thematisiert, wenn Eltern ungefiltert Informationen und Bilder ihrer Kinder in sozialen Netzwerken veröffentlichen.
Leider musste der geplante Bewegungspart aufgrund der Erkrankung eines AOK-Mitarbeiters entfallen. Doch auch hier bewiesen die Klassen Flexibilität: Auf dem verlängerten Rückweg durch das kalte Neu-Ulm konnten sie den Bewegungsausgleich nachholen und dabei das Erlebte gemeinsam reflektieren.
Diese Exkursion war mehr als ein informativer Vormittag. Sie bot den Jugendlichen einen wichtigen Denkanstoß, ihr eigenes Medienverhalten kritisch zu hinterfragen und sich der Bedeutung seelischer Gesundheit bewusst zu werden.
Andreas Wenig
25. November 2024