Am 07.03.2023 unternahm die Klasse 9a eine Exkursion in die Olgastraße 106 zum Ulmer Amts- und Landgericht. Im Wirtschaftsunterricht lernten die Jugendlichen bereits alle beteiligten und beschäftigten Personen, sowie die typischen Abläufe eines Gerichtsverfahrens kennen.

Aber wie sagte bereits Ulrich Erckenbrecht: „Die reine Theorie schneidet sich ins eigene Sitzfleisch.“ Also wurde es Zeit, ein solches Strafverfahren hautnah zu erleben und das Gelernte zu überprüfen.

Die Motivation erhielt einen herben Dämpfer als zum Beginn des vereinbarten Verfahrens die beiden Angeklagten nicht erschienen und die entsprechende Sitzung ausfiel. Zum großen Glück fand zeitgleich ein Schöffengericht statt, welches der Öffentlichkeit freigegeben war und wir durften zügig den Gerichtssaal wechseln. Was dann folgte, übertraf alle Erwartungen. Zeugen wurden gehört und befragt, Polizistenaussagen gelauscht, Notrufaufnahmen als Audiodatei zum Stimmenabgleich abgespielt und zu guter Letzt projizierte Kameraaufnahmen aus einer Hotellobby zum Identifizieren der beschuldigten Person.

Der Höhepunkt des Schulausfluges ergab sich dann durch die Verspätung eines Zeugen. Dadurch wurde das Verfahren pausiert und die fünf urteilenden Personen (Richter + Schöffen) nahmen sich die Zeit um Fragen unserer Schüler und Schülerinnen mit Geduld und Fachwissen zu beantworten.

Als die Klasse am Mittag das Gerichtsgebäude verließ und die Exkursion beendet wurde diskutierten die meisten noch fleißig über mögliche Urteile zum gesehenen Fall und neue persönliche Berufsoptionen. Der Mehrwert dieses Ausfluges und das Besiegen des Sitzfleisches war nicht zum Überhören und -sehen.

3. März 2023

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